Eine Liste der virtuellen Aussteller finden Sie unter der Rubrik "Märkte"
Nach dem Kultursommer2020 im Kesselhaus wird es wieder weniger Konzerte im Herbst geben. Dafür wird die Reihe der Weiler Erzähler im Grenzenlosen Erzählforum, sowie das Kindertheater des Familienzentrums Wunderfitz als Kooperationspartner fortgesetzt, die ihre Vorstellungen mit professionellen Figuren- und Kindertheatern jeweils zwei mal am gleichen Tag zeigen. Leider musste der Kunsthandwerksmarkt genauso verschoben werden wie einige geplante Konzerte, der Frauenkleidermarkt oder die Kessel-Dance-Veranstaltungen und die Magic Kesselnight.
Sommer, Musik und schönes Ambiente: der Eintritt ist frei bei den Konzerten des Weiler Kultursommers 2020, die vom Verein „Kulturzentrum Kesselhaus“ bis Ende September im Innenhof des Kesselhauses angeboten werden. Dank des Landes-Zuschusses des „Innovationsfond Kunst“ können wir regionale Musiker und Bands verpflichten, deren Konzerte in diesem Jahr geplant gewesen wären oder die in nächster Zeit unter Corona-Bedingungen schlecht in Räumen auftreten könnten. Die ersten beiden Konzerte sind am 14. August mit der Bonds Gigband und am 19. August mit den Sugarfoot Stompers bereits gelaufen.
Die Corona-Regeln gelten natürlich wie überall. Besucher der Konzerte sind Gäste des Kulturcafés, das auch gehalten ist, nur das vertretbare Kontingent an Besuchern zuzulassen. Anmeldungen können beim Kulturcafé Kesselhaus unter 792557 erfolgen.
Das Kesselhaus gratuliert dem Atelier-Künstler Patrick Luetzelschwab zur Verleihung des Markgräfler Kunstpreises 2020. Am 19. Mai hat der Vorstandsvorsitzende der Sparkasse Markgräflerland, Ulrich Feuerstein, dem Weiler Künstler die begehrte Auszeichnung im Markgräfler Museum in Müllheim überreicht. Dort kann seit dem 29. Mai und bis zum 4. Oktober unter dem Titel "Zeitwerke" eine Werkschau des Künstlers betrachtet werden. Patrick Luetzelschwab hat sich nicht nur als Urban-Art-Künstler in bekannten Galerien wie der Weiler Galerie Stahlberger oder der ART Karlsruhe und Galerie-Ausstellungen in Wien, Berlin, Konstanz oder anderen internationalen Orten einen Namen gemacht, sondern auch als Veranstaltungsmanager und Koordinator des Kesselhauses jahrelang für das Weiler Kulturzentrum gewirkt. Er hatte als erster Graffiti-Künstler in der Ateliergruppe vor fast zwei Jahrzehnten weitere bekannte Graffiti-Künstler ins Kesselhaus gezogen wie Sigi von Koeding (Dare), Stefan Winterle und Wolfgang Krell. Außerdem ist er gerne Ansprechpartner für Urban-Art-Projekte wie die künstlerische Gestaltung des Hauses der Volksbildung oder des Fernwärme-Tanks bei der Realschule und weiterer Projekte mit Schulklassen. Beruflich ist der Vater dreier Töchter neben seiner freien künstlerischen Tätigkeit auch beschäftigt beim Historischen Museum Basel und weltweit unterwegs als Ausstellungs-Kurier des Vitra Design Museums.
Graffitikunst, Fotografie und Siebdruck vereinen sich bei Patrick Luetzelschwab in einem Werk. In seiner künstlerischen Tätigkeit interveniert er nicht nur durch künstlerische Gestaltung im öffentlichen Raum, sondern auch durch Fotografien, die stark bearbeitet wurden. Es entstehen überraschende Zusammensetzungen. Auf seinen Siebdrucken wurden oft zerstörte Plätze, postindustrielle oder industrielle Landschaften mit Kinderfiguren kontrastiert. Die Verbindung verdeutlich noch intensiver den besonderen Charakter von Sujets und vermeintlich vertrauten Motiven. Sowohl seine Graffiti-Arbeit als auch die Collagen auf seinen Fotos kann man als Versuch betrachten, die Entfremdung in den postindustriellen Stadtgebieten zu verarbeiten und zu überwinden.
Am 13. Mai 1995 weihte der damalige Oberbürgermeister Dr. Peter Willmann die Ateliers im Kesselhaus und das Kulturcafé im Kesselhaus ein, das der erste Pächter Ahmet Keser noch „Emporio“ nannte. Damit war vor genau 25 Jahren das letzte Mosaikstück des soziokulturellen Zentrums im Friedlinger Areal der einstigen Seidenstoffweberei Schwarzenbach seiner Bestimmung übergeben worden. Kulturamtsleiter Tonio Paßlick hatte 1988 das Potenzial der Industriebrache mit seinen zur gleichen Zeit unter Denkmalschutz gestellten Sägezahndächern für die Kultur erkannt und die Verwaltungsspitze für die Verwirklichung eines urbanen Kulturzentrums gewinnen können.
Das Konzept hatte er an die Strukturen der soziokulturellen Zentren in Baden-Württemberg angepasst, um die Chance zu wahren, wie das Nellie Nashorn, die Gems in Singen oder das Tollhaus in Karlsruhe von Landeszuschüssen für die Soziokultur zu profitieren. Dazu kam es dann trotz der Besuche von Ministern für Wissenschaft und Kunst nicht. Grund waren die bereits bestehenden Kulturzentren, die bei den gedeckelten Zuschuss-Töpfen keine weiteren Antragsteller akzeptieren wollten. Zum Konzept gehörte ein Veranstaltungsraum – nämlich der Theatersaal mit seinen 70 Plätzen im Kesselhaus, der einstigen Energiezentrale der Seidenstoffweberei, der bereits im September 1991 mit der Premiere des „Theaters im Kesselhaus“ eingeweiht wurde. Und Kreativräume sowie ein Treffpunkt, die dann vor 25 Jahren fertig wurden. Dazwischen konnte der damalige Vorläufer der WWT noch die Renovierung der Holzwerkstatt und Schlosserei im Sommer 1994 abschließen. Da die Maschinen dort noch aus der Gründerzeit der Weberei in den Zwanzigerjahren stammten, passte die Einrichtung eines Museums Weiler Textilgeschichte optimal in das dezentrale Museumskonzept, mit denen der damals gerade frisch eingesetzte Kulturamtsleiter Tonio Paßlick im Herbst 1986 ein eigenes Profil für die Weiler Museen beschrieb.
Aber welche Kreativräume sollten entstehen? „Das Nordlicht ist optimal für ein Atelier“. Mit dieser Empfehlung der bekannten Basler Künstlerin Mireille Gros, die seit den 70er-Jahren ein Atelier auf der Schusterinsel betrieb, besuchte Paßlick nach 1988 die verschiedenen „Zwischennutzungsprojekte“ in Basel und in anderen Städten, wo Industriebrachen einer neuen Verwendung harrten und von findigen Kulturschaffenden meist im Einvernehmen mit den Besitzern zu spannenden sozialen und kulturellen Biotopen umgebaut wurden. Dazu zählte das Warteck in Basel oder das Schlotterbeck-Areal.
Und das Interesse aus der Region war enorm groß . Noch während der städtische Bauamtsleiter Helmut Limberger die Herausforderung annahm, die großen leeren Shedhallen in Ateliers zu verwandeln, füllten sich die Akten mit Bewerbungen namhafter Künstler. Der damalige Oberbürgermeister Peter Willmann vertrat ein finanzielles Mischkonzept, dass dank des Nebeneinanders von Gewerbe und Kultur für die Künstler Sonderkonditionen mit subventionierter Miete vorsah. Aus einer Idee war in knapp drei Jahren ein Vorzeigemodell geworden: Bildhauer, Videokünstler, Maler, Designer, Foto-Künstler bildeten eine internationale Ateliergruppe, die den Ruf von Weil am Rhein als Stadt der Kunst und des Designs durch das kreative, aktive Potenzial der Künstler ergänzte. Ausstellungen wie „19+1“ oder Tage der offenen Tür, Reportagen in überregionalen Medien und Beiträge im öffentlichen Raum sowie Einladungen zu internationalen Ausstellungen förderten ein Image der künstlerisch inspirierten Kreativität, das sich auf die Acquise der Gewerbebetriebe positiv auswirkte. So bekannte sich der damalige Geschäftsführer von TFL, Dr. Heider Krenz, ausdrücklich dazu, die Halle Süd wegen der Nähe zum Kulturbereich besonders attraktiv empfunden zu haben. Zahlreiche Besuchergruppen aus dem In- und Ausland, Delegationen von anderen Städten oder Abgeordnete haben das Kulturzentrum Kesselhaus besucht, um Anregungen für eigene städteplanerische Konzepte mitzunehmen.
Künstlergruppen organisierten von Anfang an ungewöhnliche Ausstellungsprojekte wie „Wasserwerke“ im Grenzbereich des Flusses Wiese oder regelmäßige Open-Air-Projekte beim Inzlinger Wasserschloss. Der Tulpenkünstler Max Meinrad Geiger initiierte die Herausgabe eines Kunstpostkartenkalenders, Gaby Roter wurde eingeladen, das Treppenhaus der Basler Post künstlerisch zu gestalten und bei der Eröffnung des Hüninger Kulturzentrums Le Triangle die künstlerisch gestaltete „Himmelsleiter“ als Geschenk der Stadt Weil am Rhein. Durch die Initiative der Künstlerin Veronica von Mutzenbecher entstanden zusammen mit anderen Kesselhaus-Künstlern Ausstellungen in französischen Schlössern und einem Kloster oder Projektaufträge in Paris und Reims. Jakob Gebert war beim internationalen Wettbewerb „Design for Europe“ der herausragende Teilnehmer und gestaltete für Vitra den in Serienproduktion gefertigten Stuhl „Taino“. Heute ist er Professor an der Kunsthochschule Kassel.
Die kreative Ideenschmiede wurde durch Beiträge zu vernetzten Kulturprojekten dokumentiert: wenn etwa Anne Marie Catherine Wieland öffentliche Kunstwerke als Performance mit Kindergärten aus drei Ländern gestaltete, Ildikó Csápó konzeptuelle Beiträge zum Kulturprojekt „Friedlinger Frieden“ verwirklichte und Fabienne Dombois den Genius Loci der unmittelbaren Umgebung durch dauerhaft installierte Zeitfenster weckte. Stefan Pangritz wurde Gestalter zahlreicher Plakate im kulturellen Leben der Stadt und Leiter des einstigen Programmkinos im Kesselhaus.
Einige Künstler waren und sind zugleich Kunstvermittler. Die Zeichen- und Malkurse von Paul Kochka-Thévénet, dem Bildhauer aus Lyon, und Holger H. Kröner, waren stark gefragt; sie blieben bis zu ihrem Tod langjährige Symbole für die Künstler in den Ateliers genauso wie die Schweizer Hansueli Bäbler, der mehrmals das Auslandsstipendium der Merian-Stiftung für Orangenschalen-Projekte in Australien nutzte oder einer der Graffiti-Künstler der ersten Generation Sigi von Koeding, der unter dem Künstlernamen „Dare“ auch die colab gallery aufgebaut hatte und internationales Renommé genoss. Beide sind viel zu früh gestorben.
Der Schwede Lasse Brander war mit seiner Galerie Altes Rathaus in Inzlingen Anreger eines Kulturaustauschs innerhalb der Ateliers geworden . Während Gaby Roter durch seine Vermittlung öffentliche Aufträge und Stipendien in Stockholm erhalten hatte, waren zahlreiche schwedische Künstler durch Ausstellungen in der Region bekannt geworden. Mit Godi Kessler wurde zudem ein künstlerisch produktiver Gastronom gefunden, der sein Atelier in Zürich mit dem Schwarzenbach-Areal vertauschte. Erika Seifert-Weissmann und Minka Strickstrock wurden wie andere Kesselhaus-Künstler nicht nur durch Themenausstellung in der Städtischen Galerie Stapflehus repräsentiert, sondern auch durch Kunstprojekte für die Landesgartenschau 1999. Kathrin Stalder war bis Dezember noch vertreten – sie hat mit ihren vielen Auslandskontakten nach Südafrika, Taiwan oder England immer wieder für internationale Gastkünstler gesorgt, die auch vom Kulturamt ausgestellt wurden wie Wei Lin aus Taiwan. Videokünstler wie Jan Bossert, Maik Burkhart oder Andi A. Müller, immerhin Schüler von Nam June Paik, oder die bekannten Graffiti-Künstler Smash137 alias Adrian Falkner, Wolfgang Krell oder der aktuelle Kurator der colab gallery, Stefan Winterle zählten genauso zu den Atelier-Künstlern wie die renommierten Wolfgang Kastenholz, Susanne Roewer und Josef Zapf.
Keiner von diesen ersten beiden Künstler-Generationen ist noch Mieter bei der WWT, die mit Peter Krause, Angelika Hoffmann, Evelyn Liebert und heute Evelyne Renkert sehr engagierte Ansprechpartner für die KünstlerInnen aufbot.
Seit dem Sommer 2001 leistete sich das Kulturzentrum mit Hilfe der Merian-Stiftung und der Stadt Lörrach eine weitere Attraktion: Bruce Childs aus Clarksville in Amerika und Ville Niska aus Helsinki waren die ersten Bewohner der Austausch-Ateliers.
Von den heute in den Ateliers arbeitenden KünstlerInnen haben Dorothee Rothbrust, Niels Tofahrn und Ildiko Csapò bereits den Markgräfler Kunstpreis erhalten, ein weiterer wird am Freitag verkündet. Alle drei sind bereits seit vielen Jahren genauso wie Patrick Luetzelschwab Galionsfiguren der Ateliers. Auch Isa Schäfer, Gabi Moll (die Vorsitzende der Friedlinger Stadtteil-Initiative), Volker Bessel, Brunone Morandi, Elisabeth Veith, Natascia Scarpa oder die heutige Atelier-Sprecherin Annros Steinmann oder Nicole Franke und die beiden Landscape-Künstler sind schon seit einigen Jahren dabei. In letzter Zeit sind noch der Schweizer Claude Karfiol, der Amerikaner Amont Logan, der Italiener Guiseppe Masini, die deutsche Künstlerin Gabrielle Krüger und die initiative Fotografische Gesellschaft Dreiland e.V. hinzugekommen. Seit Jahren trifft man sich im Kulturcafé von Olaf und Simone Zwieg. Die Fluktuationen konnten bei den Atelier-Nutzungen ohne Pausen bewältigt werden, denn eine Nachfrage gab es bislang immer. Gemeinsame Feiertag waren in den 25 Jahren immer der erste Sonntag im Dezember beim Tag der offenen Ateliers, der häufig ergänzt wurde durch Atelier-Nächte oder weitere Aktionen. In Ausstellungen wurde das Kesselhaus oft als Gruppe präsentiert: etwa im Stapflehus in Weil am Rhein oder im Triangle in Hüningen.
Mit spannenden Einrichtungen im Umfeld der Kesselhaus-Ateliers wie dem Kunstzentrum der Weiler Volkshochschule, der Firma „Showtime Movies“, der Tanzschule Cyranek, dem Trinationalen Umweltzentrum, grafischen Betrieben oder der Kesselhaus-Brauerei mit Craft-Bieren und natürlich dem aktuell ausgesetzten Kulturbetrieb des Kulturamtes und des Vereins Kulturzentrum Kesselhaus e.V. erzeugen die Ateliers im Kesselhaus seit 25 Jahren eine überregional nachhaltige Ausstrahlung.
Die Spätantike beiderseits des südlichen Oberrheins (4.1.2020-8.3.2020)
Im Jahr 369 besuchte der römische Kaiser Valentinian I. anlässlich einer längeren Inspektionsreise zu den neu errichteten Befestigungsanlagen entlang des Rheins die spätantike Festung auf dem heutigen Breisacher Münsterberg. Es ist der einzige historisch sicher bezeugte Aufenthalt eines römischen Kaisers der Spätantike im Gebiet des südlichen Oberrheins. Hier begegneten sich Römer und Alamannen und nahmen die jeweils benachbarte Kultur und Bevölkerung „am anderen Ufer“ auf unterschiedliche Weise wahr.
im Kulturzentrum Kesselhaus, Atelier 5, Weil am Rhein
Öffnungszeiten Sa und So 14-18 Uhr
Rahmenprogramm
Vernissage 4.1.2020, 16 Uhr
Öffentliche Führungen: deutsch: 12.1.2020, 19.1.2020, 16.2.2020, 8.3.2020 / französisch: 26.1.2020, 23.2.2020
„Lange Nacht der Spätantike“, 17.1.2020, 18-23 Uhr
Vortrag: Hie "Römer", do "Alamanne"? Die Spätantike am Oberrhein auf dem archäologischen Prüfstand, 28.1.2020, 19 Uhr
Aktionswochenende „Alles alamannisch“ , Sa 8.2.2020, 14-18 Uhr, So 9.2.2020, 11-18 Uhr
Informationen zu den Terminen in Weil am Rhein im Städt. Kulturamt:
07621/704412 oder kultur@weil-am-rhein.de
Der Verein Kulturzentrum Kesselhaus e.V. konnte die Formalitäten einer Jahresmitgliederversammlung am Mittwoch im Kesselhaus in kurzer Zeit und in allen Punkten einstimmig abhandeln. Aber was die Ausstattung und das Programm des Hauses angeht, freuten sich die anwesenden Mitglieder über viele Aspekte, die von der Vorsitzenden Ute Delatorre und ihrem Stellvertreter Tonio Paßlick berichtet wurden.
Ein Dank an die WWT und die Stadt ging von Ute Delatorre für die neue elektrische Verdunkelungsanlage, durch die vor allem Theater-Inszenierungen, aber auch Konzerte atmosphärisch profitieren. Weil neben den Ateliers auch ein neues Kunstzentrum der Volkshochschule integriert wurde, können die beiden ehemaligen Töpfer- und Bildhauerräume nun für den Veranstaltungsbetrieb genutzt werden. Der eine als Garderobe, der andere als Stuhl- und Tischlager. Ein neuer Vorhang war die Folge brandschutzrechtlicher Auflagen.
Beim Rückblick auf das Vereinsjahr 2018/2019 informierte Tonio Paßlick über die Verpflichtung, die der Verein bei der Nachfolge des einstigen Vereins "Theater im Kesselhaus" im Jahr 2001 übernommen habe. Nämlich möglichst viele Theaterproduktionen im Kesselhaus zu ermöglichen. Inzwischen feiern jährlich die Inszenierungen von Vaclav Spirit mit dem Spielzeit-Team von Tempus Fugit im Januar, mit der Erwachsenen-Theatergruppe von Tempus Fugit im April und mit dem Kesselhaus-Ensemble der Regisseurin Simone Lüdi Premieren im Kesselhaus. Hinzu kommen Figurentheater-Inszenierungen von Iris Keller, die am 7. und 8. Juli mit der Gruppe "Puls de Kern" ein neues Projekt vorstellt: "Faust eins. Puppen, Pop und Pudel". Die Blues-Konzerte mit internationalen Gruppen aus Frankreich, England und den USA waren im Kesselhaus so erfolgreich, dass die nächsten Konzerte in den Gewölbekeller zurückkehren. Dafür wird im neuen Kesselhaus-Programm eine Mischung aus Jazz, Blues und Bluegrass zu finden sein, die Bandbreite also größer werden. Darunter ist auch ein Konzert des international bekannten irischen Sängers "Brother Dege". Der Bereich "Kabarett" präsentiert regionale Gruppen wie das Kabarett "Gänseblümchen'" genauso wie fernsehbekannte Personen wie Felix Oliver Schepp. Und ein Kernbereich des Programms, Weltmusik und Songwriter, wird einen Schwerpunkt aus Südamerika vorstellen, aber auch ein Konzert der mongolisch-afghanischen Gruppe SEDAA im November. Dazu kommen die Säulen der Veranstaltungsarbeit wie der Kunsthandwerksmarkt, die Kessel-Diskos oder der Frauenflohmarkt.
Die Kasse wurde von Hans-Jürgen Friedrich wieder penibel genau geführt, wie Kassenprüfer Heinz Nüsslein bestätigte. Als Kassenprüfer für das neue Jahr wurden er und Monika Merstetter einstimmig gewählt. Tonio Paßlick richtete am Ende der Veranstaltung noch einen Appell an alle Menschen im Verein und in der Stadt, die Interesse hätten, bei der Veranstaltungsplanung und -betreuung mitzuwirken: "Unsere Veranstaltungen sind kein Konsum-Angebot, sondern Ergebnis kreativen Engagements". Jeder könne sich beim Kulturamt oder bei den Vorstandsmitgliedern unverbindlich informieren. Weitere Informationen zu allen Angeboten des Kesselhauses fände man unter www.kulturzentrum-kesselhaus.de
Sie spricht bei ihren Werken von “materialisierten Emotionen”, da sie versucht, bei den Kreationen und Ideen aus ihren jeweiligen Emotionen zu schöpfen. Was sie dabei empfindet nimmt Form an in der Skulptur. In der Natur, der Architektur und in der Musik findet sie Inspirationsquellen für Kraft, Eleganz und Harmonie, die sie in ihren Werken interpretiert. Die beim Tanzen selbst erfahrene Dynamik der Bewegung beeinflusst ihr Schaffen und verleiht den Werken eine gewisse Leichtigkeit und Eleganz.
Begrüssung durch Herrn Oberbürgermeister Wolfgang Dietz
im Kulturcafé um 11 Uhr
Sonderausstellung im Museum Weiler Textilgeschichte
Die neue Sonderausstellung "Genug Stoff für Neues!?! - Zeitenwende in Friedlingen " beleuchtet die Situation der hiesigen Textilindustrie nach dem Ende des Ersten Weltkriegs. Die beiden Färbereien Schetty und FAS Schusterinsel hatten sich bereits in den 1880er Jahren in Weil-Friedlingen angesiedelt und waren Teil des gewachsenen, grenzüberschreitend arbeitenden Textilsektors im Dreiland. Mit dem Ende des Ersten Weltkrieges und der Rückgliederung des Elsasses an Frankreich brach das durchlässige wirtschaftliche Gefüge im Dreiland mit einem Schlag auseinander.
Diese Ausstellung wird im Rahmen eines gemeinsamen Ausstellungprojekts des Netzwerks Museen zur Zeitenwende 1918/19 in Europa präsentiert. Über 30 Museen in Deutschland, Frankreich und der Schweiz nehmen an dem Projekt teil und informieren über den Epochenwechsel vor 100 Jahren. Es ist die größte grenzüberschreitende Ausstellungsreihe zur Zeitenwende. Weitere Informationen zum Netzwerkprojekt unter:
https://www.dreilaendermuseum.eu/de/Netzwerk-Museen/1918-19-Zeitenwende
Tel: 07621/704416, s.kern@weil-am-rhein.de; kulturamt@weil-am-rhein.de
Vernissage: Samstag, 21. April, 18 Uhr, Städtische Galerie Stapflehus, Bläsiring 10 am Lindenplatz www.stapflehus.de
Kunst nimmt im Spektrum der kulturellen Angebote in Weil am Rhein einen wichtigen Anteil ein. Neben bedeutenden Galerien, einem aktiven Kunstverein, der Kunst im öffentlichen Raum mit zwei grenzüberschreitenden Kunstwegen oder Urban Art in Friedlingen und dem ART-Dorf Ötlingen liegt dies vor allem an den Ateliers im Kesselhaus. Seit 1995 sind rund um das Kulturcafé Kesselhaus als Teil des Kulturzentrums 22 Ateliers an professionelle Künstler aus dem Dreiland verpachtet. Regelmäßige gemeinsame Öffnungstage und viele internationale Ausstellungsprojekte haben den Ruf der Ateliers in der Kunstszene etabliert. Das Kulturamt hat die Künstler(innen) nun eingeladen, in einer gemeinsamen Ausstellung in der städtischen Galerie Stapflehus mit dem Titel "Das Kesselhaus im Stapflehus" aktuelle Werke zu zeigen. Bei der Vernissage am Samstag, den 21. April um 18 Uhr und während der Kulturnacht am 4. Mai von 19 bis 24 Uhr werden viele Künstler persönlich anwesend sein. Die Ausstellung ist geöffnet an Samstagen von 15 bis 18 Uhr und an Sonn- und Feiertagen (wie dem 1. Mai und Christi Himmelfahrt) von 14 bis 18 Uhr. Sie dauert bis zum 27. Mai.
An der Ausstellung nehmen folgende Künstler(innen) teil: Volker Bessel, Ildiko Csapo, Paul Feeney, Nicole Franke, Gruppe "Landscape", Patrick Luetzelschwab, Gabriele Moll, Brunone Morandi, Marie-Louise Raue, Natascia Scarpa, Isa Schäfer, Kathrin Stalder, Niels Tofahrn, Dorothée Rothbrust, Elisabeth Veith, Markus Voellmy, Maritta Winter und Aline Zeltner.
Paul Kochka-Thévènet am 20. Februar gestorben
Paul Thévènet hat sich schon frühzeitig den Künstlernamen "Kochka" (die Katze) gegeben. Der Spitzname passte für einen Menschen, für den sich alles im Leben um Kunst drehte. Am 20. Februar ist der von Kollegen im Kesselhaus, von Kunstfreunden und Kursbesuchern menschlich wie künstlerisch hoch geschätzte Franzose in einem Pflegeheim in Niedergebisbach (Hotzenwald) im Alter von 87 Jahren gestorben.
Er wohnte lange in Lörrach und ist einer der ersten Generation der Künstler im Kesselhaus, die 1995 ihr Atelier bezogen haben. Im rückwärtigen Flurbereich fand der Besucher sein Atelier. Kohle- und Bleistiftzeichnungen weisen den Weg zum einzigen Franzosen der Ateliergruppe. Paul Kochka-Thévénet hat bei einer Ausstellung in der städtischen Galerie Stapflehus anlässlich seines 80. Geburtstag die Zuneigung seiner Kollegen im Kesselhaus erfahren dürfen, die ein Porträt des welterfahrenen Bildhauers und Zeichners aus Lyon für ihn konzipierten. Porträts, Akte, Katzenmotive, subtilen Studien, Zeichnungen und Terrakottafiguren: ein Ausschnitt seines Lebenswerks. Sein Studio schien einem Skizzenbuch aus der Zeit Rodins entlehnt worden zu sein. Tatsächlich atmen die naturalistischen Porträts und Aktzeichnungen, die Detailbeschreibungen von Räumen und Objekten den Sinn und das Verständnis für seelische Impulse. Bis ins hohe Alter gab der Künstler noch Kurse in Volkshochschulen zwischen Weil und Waldshut, unermüdlich war er bei der Arbeit an etruskisch inspirierten Keramikobjekten oder Skizzen zu sehen. Als künstlerisches Faktotum wirkte er auch lange Jahre beim Weiler Museumskreis mit, wo ihm die Visualisierung abstrakter Themen mit außerordentlicher Subtilität in großformatigen Bildern gelang.
Sein Metier hat er von der Pike auf gelernt an der Akademie des Beaux Arts seiner Heimatstadt Lyon. Die figürliche Bildhauerei, das Aktzeichnen, das Porträtzeichnen, das fundierte Studium der menschlichen Proportionen, der Anatomie, das sind Dinge, auf denen seine Arbeiten basieren. Die Figur, der Akt, das Porträt sind bis heute seine großen Themen geblieben. "Aber ich arbeite jetzt mehr mit ganz einfachen Linien" sagte der über 80jährige.
Zahllose Zeichnungen, Aquarelle und Pastelle sind in den mehr als 65 Jahren seines Schaffens entstanden. Sein Lebensweg führte ihn in jungen Jahren nach Paris und Brüssel, wo er namhaften Künstlern, wie André Malraux und Henry Miller begegnete. Von einem russischen Immigranten in Brüssel erhielt Paul Thévenet den Beinamen «Kochka» -die Katze, den er bis zu seinem Tod beibehalten hatte. Während seiner Zeit in Deutschland (nach 1964) spezialisierte er sich zunächst besonders auf seine berühmten Zeichnungen und seit 1988 mehr und mehr auf Skulpturen und Plastiken.
Arbeiten von Paul Kochka-Thèvénet waren immer wieder im Kulturcafé des Kesselhauses zu sehen. Vor zwei Jahren wurde ihm anlässlich seines 85. Geburtstages von seinen Künstlerkollegen im Kesselhaus eine Sonderausstellung im Atelier von Kathrin Stalder organisiert. Im Jahr 2010 widmete ihm das Kulturamt im Stapflehus eine Sonderausstellung zu seinem 80. Geburtstag.
Beim ART-Dorf Ötlingen beteiligte er sich mit einer Terracotta-Plastik, der er den Namen "La Pisseuse" gab. Die Plastik überließ er der Stadt Weil am Rhein für die Dauer-Ausstellung im ART-Dorf. Sie steht im Garten des Hauses Dorfstraße 87.
Paul Kochka-Thévènet wurde gerade im hohen Alter von Menschen unterstützt, die seine liebenswerte Ausstrahlung, seinen französischen Charme, sein künstlerisch authentisches Wirken und gleichermaßen ungekünsteltes menschliches Engagement für gemeinsame Projekte schätzen und lieben gelernt hatten. Ein Ehepaar hat ihn in seinem letzten Lebensjahr auf dem Hotzenwald auf rührende Weise begleitet. Auch viele Schüler, Kollegen und Freunde werden die Begegnungen , Gespräche und Erlebnisse mit dem Mann mit der Latzhose und dem freundlichen Lächeln schmerzlich vermissen.
Kesselhaus-Künstler Holger Kröner am 19. März verstorben
Holger Kröner war seit der Eröffnung der Ateliers im Kesselhaus im Jahr 1995 einer der prägenden Künstler in der Weiler Ateliergruppe. Vier Jahre lang war er Vorsitzender und anschließend Stellvertreter im Verein Kulturzentrum Kesselhaus, zehn Jahre engagierter Ateliersprecher, der einen großen Teil zum grenzüberschreitend guten Ruf der Ateliers in Friedlingen beigetragen hat. Am Montag ist er nach längerer schwerer Erkrankung in Lörrach gestorben.
Geboren und aufgewachsen war Holger Kröner im hessischen Bad Vilbel, wo er nach seinem Abitur zunächst ein Studium der Feinwerktechnik abschloss und dann bis in die späten 80er-Jahre als Diplom-Ingenieur tätig war. Der Kontakt zu Künstlern und insbesondere der Unterricht bei Rolf Samuel in Lörrach und Günter Jentsch in Düsseldorf brachte ihn dazu, seine künstlerischen Ideen hauptberuflich umzusetzen. Von 1989 bis 1993 studierte er Malerei an der Neuen Kunstschule in Zürich, seit 1995 faszinierte er viele Kunstfreunde, Kollegen und Schüler mit seinen "Earthpaintings".
Für seine archaisch anmutenden, teilweise reliefartigen Bilder setzte er ursprüngliche Naturmaterialien ein: tonige Erden, Sand, Stein aus Europa, aus australischen, arabischen, afrikanischen oder südamerikanischen Wüsten. Helle Sandtöne, warme, leuchtkräftige Erden in verschiedener Konsistenz, schwarze, grüne, bläuliche Steine bilden in seinen Werken Schwerpunkte, Beziehungsgeflechte oder Blickpunkte. Mit diesen „Urelementen“ gelang es Holger Kröner, seine Themen und Vorstellungen adäquat in Bildern umzusetzen.
Viele Ausstellungen in Galerien des Dreilands ließen in ihn der weiteren Region bekannt werden. 2002 und 2010 widmete ihm die städtische Galerie Stapflehus Ausstellungen, 2012 war er auch bei einer Ausstellung im Triangle in Hüningen beteiligt, im Jahr 2003 wurde ihm der Markgräfler Kunstpreis zugesprochen. Im Büro des Weiler Oberbürgermeisters Wolfgang Dietz hängt ein Earthpainting mit dem Titel "Zu neuen Horizonten", dass der Oberbürgermeister der Stadt nur wenige Monate nach Arbeitsaufnahme erworben hatte. Seit war es immer wieder Anknüpfungspunkt für Gespräche über Kunst.
In den letzten Jahren musste Holger Kröner seiner Erkrankung Tribut zollen. Dennoch hielt er am Atelier im Kesselhaus fest, seine Frau Karin und Freunde ermöglichten die Öffnung des Ateliers an den Kesselhaus-Öffnungstagen.
“Der frühe Mensch hat bereits Erde als farbgebendes Element erkannt und sich ihrer bei Kult und Ritualen bedient,” hat Kröner einmal gesagt. Und in einer zentralen Regionen der europäischen Geschichte, nämlich den sandigen Hochebenen Anatoliens hat Holger Kröner die erdigen Farben mit auf die künstlerische Reise genommen.
"Holger Kröner muss nicht an diesen Orten gewesen sein, er nimmt uns auf eine virtuelle Reise mit zu den Inseln im Landmeer unserer globalen kulturellen Selbstvergewisserung", sagte der Weiler Kulturamtsleiter Tonio Paßlick bei einer Vernissage-Rede. Aus dem Stoff werden Bilder, Vorstellungen, Meditationen. Ein Bild heißt wirklich “Die Geister die ich rief…” und beschreibt die Wirkungen intensiver Reflektion über den eigenen Bezug zu den Ursprüngen und Leuchttürmen dieser Erde. Zwischen der Demut vor den organischen Prozessen wie den warmen Tönen von Blättern, die in Wellen übergehen über die erkennbaren Fixierungen auf wichtige Orientierungen wie das kretische Lentas oder die Pyramide von Gizeh und das legendäre Troja. Die wesentlichen Impulse des Lebens sind auch in ihrer Abstraktion sehr konkret, wenn man sich ihrer Aura und Ihrer geistigen Anziehung aussetzt: so bildet sich der Dialog des Künstlers mit seinen Fragen im künstlerischen Prozess ab, “Spuren”, “In Search” sind Wegmarken des Dialogs, der nicht nur nach physischen Orten fragt, sondern auch in anderen Koordinatensystemen denkt: hin zum “Zeitenbaum” in “Fremde Welten” hinein…"
Mit seinem aufmerksamen, empathischen Wesen und seiner ständigen Suche nach neuen Ausdrucksmöglichkeiten wird Holger Kröner bei Künstler-Kollegen, Sammlern und Freunden in zeitloser Erinnerung bleiben.
Sonderausstellung im Museum Weiler Textilgeschichte
Die Ausstellung mit dem Titel "Bakuba Design - Textilkunst aus dem Herzen Afrikas" zeigt eine Auswahl an Raphiatextilien der Bakuba aus dem zentralafrikanischen Kongogebiet. Die
Webstücke bestechen durch die Einzigartigkeit ihrer dekorativen geometrischen Muster, die heute in der Mode und in der modernen Wohnkultur hochaktuell sind. Auch die Künstler der klassischen Moderne wie Henri Matisse, Paul Klee und Pablo Picasso ließen sich schon im frühen 20. Jahrhundert von diesen traditionellen Designs inspirieren und stilbildend beeinflussen.
Die Motive der Bakuba sind auf den ersten Blick streng geometrisch, aber auf den zweiten Blick erkennt man das raffinierte Formenspiel und die Lust an der Improvisation. Das symmetrische Anfangsmuster wird jedoch nicht auf dem ganzen Stoffstück fortgeführt, sondern es verändert sich fließend. Die Stickerinnen spielen mit der Asymmetrie und wandeln die Muster im Fortschreiten der Arbeit fast unmerklich aber stetig ab.
Neben der Formensprache ist auch die handwerkliche Technik der Bakuba bemerkenswert, die zur Herstellung des sogenannten Kasai-Samtes angewandt wird.
Die Ausstellung wird vom 5.11.2017 bis zum 1.07.2018 zu sehen sein. Die Öffnungszeiten des Museums sind jeden ersten Sonntag im Monat von 14 bis 17 Uhr.
Anlässlich des Kunsthandwerkermarktes am 11. und 12. November im Kulturzentrum Kesselhaus und anlässlich des Tags der offenen Ateliers der Kesselhaus-Künstler am 3.Dezember hat das Museum von 11-18 Uhr geöffnet. An diesen Tagen ist der Museumseintritt frei.
Kulturzentrum Kesselhaus e.V.
Am Kesselhaus 13
D 79576 Weil am Rhein
Informationen zu Veranstaltungen:
Tel. +49 7621 704 412 (städt. Kulturamt)
info@kulturzentrum-kesselhaus.de
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